Feminismus ist für mich eine Bewegung, die versucht herzustellen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, nämlich die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Das ist ein relevantes Thema für Wirtschaft und Gesellschaft – besonders in einer Zeit, wo es für Unternehmen sowieso schon schwierig ist, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Daher lohnt es sich genau hinzuschauen, auch wenn man persönlich nicht von Benachteiligung aufgrund des Geschlechts betroffen ist. Ich hatte zum Beispiel zwei sehr gute Chefs, die mich immer gefördert haben und ohne die ich heute nicht da wäre, wo ich bin. Frauen und Männer müssen einfach die gleichen Chancen und Wahlmöglichkeiten bekommen: Arbeiten ja oder nein, und wenn, dann für den gleichen Lohn.
Auch das Rollenbild in den Köpfen muss sich verändern, und wie Frauen im Vergleich zu Männern bewertet werden – und zwar nicht nur von Männern, sondern oft leider auch in den eigenen Reihen. Wieso z.B. wird der Mann dafür gefeiert, wenn er zwei Monate Elternzeit nimmt, eine Frau aber dafür als Rabenmutter verurteilt, wenn sie „nur“ vier Monate zu Hause beim Kind bleibt? Darüber müssen Frauen und Männer in einem gemeinsamen Diskurs sprechen.