Millionen verkaufter Alben, mehrere Nummer-eins-Hits, unzählige Musik-Auszeichnungen, zwei Golden Globes und nicht zuletzt auch einen Oscar für ihren Song Shallow aus dem Film A Star is Born, in dem sie obendrein an der Seite von Bradley Cooper auch als Schauspielerin überzeugte – ob man sie nun mag oder nicht: Dass Lady Gaga was drauf hat kann wohl wirklich niemand abstreiten.
Berühmt wurde sie mit Pophits wie Pokerface und Paparazzi, aber vor allem auch durch die Erschaffung der Kunstfigur Lady Gaga, mit ihrer außerirdisch extravaganter Erscheinung, die polarisierte und das Musikbusiness revolutionierte. Die süßen Popschnuckelchen mit ihrem (vermeintlich) skandalfreien Mädchen von Nebenan-Images hatten ausgedient. Statt Schuluniform und unschuldige Flechtzöpfe (ooops!) trägt sie wasserstoffblonde Perücke, schminkt sich auffällig in knalligen Farben und sprengt sämtliche, bisher da gewesene Kategorien. Sie ist Kunst. Sie macht Kunst. Und zwar auf ihre ganz eigene Art und Weise. Dadurch verkörpert sie ein Frauenbild, das keine Tabus kennt, das selbstbewusst, stark und liberal ist. Und sich für andere einsetzt: Sie kämpft gegen Mobbing und fordert Gleichberechtigung und mehr Rechte für die LGBT Community. Und natürlich auch für die Rechte von Frauen: Aktuell macht sie sich zusammen mit Kolleginnen wie Ariana Grande und Billie Eilish für die Kampagne „Bans off my body“ der Non-Profit-Organisation Planned Parenthood stark, die in Amerika medizinische Dienste in den Bereichen Sexualmedizin, Gynäkologie und Familienplanung anbietet und für eine Entschärfung der amerikanischen Abtreibungsgesetze und das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper kämpft.
Natürlich hat auch Lady Gaga den Feminismus nicht neu erfunden – und ihre Freizügigkeit und inszenierten Skandale sind mit Sicherheit auch Teil einer cleveren PR, um sich selbst zu vermarkten und Plattenverkäufe anzutreiben. Was sie macht ist provokative Performance – aber genau darin liegt auch das Politische, wenn sie als Sprachrohr einer neuen Generation von Feministinnen ihre Botschaften in die Welt schreit. Und zum Denken und Diskutieren anstößt. Für viele Frauen ist Lady Gaga eine wichtige feministische Akteurin, die empowert und inspiriert: I’m beautiful in my way ‚cause God makes no mistakes, I’m on the right track, baby – I was born this way.
Als Gegenschlag zur heutigen Instagram-Schönheitsdiktatur, in der Gesichter nur noch mit Beautyfiltern getuned und retuschiert gezeigt werden, bringt sie mit e-commerce Riese Amazon als exklusiven Retailer nun ihre erste eigene Beauty-Linie auf den Markt: HAUS LABORATORIES. In einem erstern Teaser, gewohnt kunstvoll, in typischer freaky Gaga-Ästhetik, spricht Lady Gaga höchstpersönlich aus dem Off und stellt die Marke vor: