Lackierte Nägel: Rote Kralle, Männerfalle?

Ob Luxusmarke oder Drogerie – im Bereich der Dekorativen Kosmetik ist Nagellack seit Jahrzehnten Umsatzbringer Nummer Eins.

Egal wie schlecht es gerade im Portemonnaie aussieht, für ein bisschen Farbe auf den Pfötchen hat Frau scheinbar immer ein bisschen Geld übrig. Dabei sind lackierte Nagel weiß Gott keine Randerscheinung, sondern erstaunlich weit verbreitet: Laut einer Statistik des Instituts für Demoskopie Allensbach greift in Deutschland jede dritte Frau regelmäßig zur Flasche.

Und warum auch nicht? Für jeden Geschmack ist was dabei, Nagellack gibt es heute in allen erdenklichen Farben und natürlich auch Preisklassen. Matt, glänzend, mit Glitzer oder Special Effects wie die hochglänzende Optik eines Klaviers – der Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Und selbst für Fingernägel, die ganz natürlich aussehen sollen gibt es das passende Zubehör: die French Manicure erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Mit ein bisschen Klarlack oder Rosé- bis Nudetönen und der typischen weißen Nagelspitze zaubern sich selbst Lack-Laien im Handumdrehen einen gepflegten Look. Wie man zu Hause ganz easy diesen Maniküre-Klassiker selber machen kann zeigt z.B. die Königin der Nagellacke Essie hier in einem Video-Tutorial.

Wer hätte gedacht, das ausgerechnet die ur-männliche Autoindustrie den Nagellack, wie wir ihn heute kennen, salonfähig gemacht hat? In den 1920 und 1930ern boomte diese nämlich wie nie und neuartige, stark deckende Farbpigmente kamen für Autolackierungen zum Einsatz. Basierend auf diesen Lacken entwickelten 1932 die Revson-Brüder den ersten farbigen Nagellack – schnell umbenannt in REVLON ist die Marke bis heute big im Lack-Business und führend in der Kosmetikbranche.

Bis in die 1970er war Rot die dominierende Farbe auf den Nägeln – galt aber anfangs noch als verrucht, weil sich hauptsächlich Prostituierte und KünstlerInnen damit schmückten. Auch der große Literat Erich Kästner schrieb herablassend in seinem Gedicht „Sogenannte Klassefrauen“ über den neuen Mut zur Farbe

Sind sie nicht pfui teuflisch anzuschauen?
Plötzlich färben sich die „Klassefrauen“, weil es Mode ist, die Nägel rot!

Es scheint, dass wie so oft in der Geschichte der Menschheit die Meinung über Frauen und ihre Gewohnheiten von Männern geprägt wurde. Heute liest man immer noch in vielen Mädchen- und Frauenforen, das kräftig rot lackierte Nägel „nuttig“ seien, und Männer abschrecken würden, geraten wird dann häufig, lieber unauffällige Rosé-Tönen zu nehmen – oder es gleich ganz seien zu lassen. Rote Kralle, Männerfalle?

 

Wie immer haben wir euch gefragt, was ihr zu dem Thema sagt. Warum lackiert ihr euch die Nägel, oder warum nicht? Hier zwei Meinungen dazu:

Anika, 31 JAHRE
PR-Managerin

„Ich liebe Nagellack über alles! Es gibt eigentlich kaum einen Besuch in der Drogerie oder in einem Beauty-Store, bei dem ich ohne einen neuen Lack nach Hause gehe. Einige sind schon über 5 Jahre alt und immer noch frisch, weil ich sie – Achtung, Geheimtipp – im Kühlschrank aufbewahre. Schon als Kind fand ich lackierte Fingernägel toll, und tatsächlich hat es mir bis heute ein sattes, leuchtendes Rot angetan. Die ‚Queen of Nail Art‘, Essie Weingarten, sagte mal, eine Frau mit unlackierten Nägeln sei nicht vollständig angezogen. Ich stimme ihr da zu! Außerdem macht es mir Spaß, die Nagellackfarben nach meinen Outfits auszusuchen und mit verschiedenen Effektlacken zu experimentieren. Die Lacke heute sind dank der breiten Pinsel auch echt super fix aufgetragen, und sie trocknen schnell. Das kann man also immer mal nebenbei machen. Für mich sind meine Nägel ein Ausdruck meiner selbst. Ich mag es bunt, ich mag Vielfalt – und das lasse ich mir nicht schlecht reden.“

Lara, 27 JAHRE
schauspielerin

„Rote, lange Fingernägel… nein danke! Das ist nichts für mich. Ob nun an den Fingern oder an den Füßen, ich finde das Anmalen der Nägel genauso übrig wie das ganze übertriebene Geschminke. Vielleicht bin ich da auch einfach von meiner Mutter geprägt, die sehr streng und immer sehr gegen Schminken war. Da gehörte auch Nagellack zu den absoluten No-Gos. Als ich als Teenager einmal von einer Freundin kam, und wir uns bei ihr zum Spaß die Nägel rot lackiert hatten, gab es ein Riesentheater. Wir besaßen keinen Nagellackentferner, also durfte ich am nächsten Tag nicht eher nach Hause kommen, als dass ich den Nagellack wieder abgemacht hatte. Mittlerweile trage ich zwar hin und wieder einen transparenten Lack, oder gehe zur Maniküre… den Hype um bunte Fingernägel habe ich aber nie verstanden. Ich versuche auch, in meinen Rollen immer möglichst natürlich zu sein – und auch wenn es irgendwie mehr Klischee ist: die Femme Fatale möchte ich vorerst sowieso nicht spielen!“

Zeigt her eure Pfötchen! Ihr könnt auf Nagellack nicht verzichten, oder findet dieses Thema total ätzend? 

Erzählt es uns gern in den Kommentaren!

Egal, wie du dich entscheidest – es geht gepflegt zur Sache:

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Du liebst Nägel lackieren? Super!

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